Talk und Top-Musik beim Neujahrsempfang

Stadt Bad Bramstedt hatte zum Neujahrsempfang im Kurhaustheater eingeladen

Politiker aller Bad Bramstedter Parteien nahmen an der Talkrunde teil. Moderiert wurde sie von Anreas Gervelmeyer. Fotos Otto/Straehler-Pohl

Einen Top-Auftritt legte Theatermanagerin Simone Voicu-Pohl hin.

Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt (li.) und Bürgermeisterin Verena Jeske begrüßten die Gäste und freuten sich, dass der Empfang diesmal wieder live stattfinden konnte.

Sag‘s mit Blumen: Als Dank für deren ehrenamtliches Engagement schenkte Bürgermeisterin Verena Jeske Tulpen an Vertreter der Feuerwehr, der Lebenshilfe und des BT Orchesters.

Auch eine Delegation aus der Partnerstadt Drawsko Pomorskie in Polen kam zum Empfang: (v.li.) Agata Schuster, Koordinatorin der Stadt für die Partnerschaft, Jolanta Pluto-Pradzynska (Kulturzentrum), Dr. Wieslawa Hnatewicz (Leiterin Grundschule Mielenko), Marcin Lukasz (Stadtverwaltung Drawsko) Krzysztof Czewewinski (Bürgermeister Drawsko), Arnold Helmcke (erster stellvertretener Bürgermeister Bad Bramstedt).

Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt begrüßte Torsten Klinger (li.), Amtsvorsteher des Amtes Bad Bramstedt-Land, und den Leitenden Verwaltungsbeamten des Amtes, Joachim Polzin.

Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt bedankte sich bei den Sternsingern für ihren Auftritt und überreichte ihnen eine Spende.

Bad Bramstedt (usp) – Um gemeinsam einen Rückblick auf das Jahr 2022 zu halten und auf das neue Jahr zu schauen, hatte die Stadt am vergangenen Sonntag zu einem Neujahrsempfang in das Kurhaustheater eingeladen. Mit einer Talkrunde, musikalischen Top-Einlagen und einer bunten Bühnendekoration mit 700 Tulpen wich die Veranstaltung von den üblichen Empfängen ab. Allerdings hielt sich das Interesse im Rahmen. Nur gut 100 Personen waren der Einladung gefolgt.
Moderiert wurde die Talkrunde, bestehend aus Bürgermeisterin Verena Jeske und Bürgervorsteherin Annegret Mißfeldt (CDU), dem ersten stellvertretenden Bürgermeister Arnold Helmcke (SPD), Dr. Gilbert Sieckmann-Joucken (Grüne), Dr. Jürgen Koppelin (FDP), Jan-Uwe Schadendorf (SPD) sowie Merle Lauff (CDU) durch NDR-Moderator Andreas Gervelmeyer. Doch vielmehr als ein streckenweise etwas hektisch wirkender Ritt durch die eindrücklichsten Erfahrungen des vergangenen Jahres sowie Wünsche und Hoffnungen des neuen Jahres kam an Informationen kaum heraus.

In der Rückschau wurden als besondere Herausforderungen der Kriegsbeginn in der Ukraine und die damit zusammenhängende Sammelaktion, die Konzeption eines Mobilitätskonzeptes und das Voranbringen des MVZ, das Akquirieren von drei Millionen Fördermittel für den Ausbau der Jürgen-Fuhlendorf-Schule sowie das Voranbringen der Sanierung des JUZ und des Bauens eines Jugendcafés genannt.
In Bezug auf Kultur wurde positiv genannt, dass diese wieder zugänglich ist. Das MVZ wurde von der Bürgermeisterin als Herzensprojekt bezeichnet. Es würde, da war sich die Runde weitestgehend einig, die medizinische Versorgung deutliche verbessern. Die Antwort auf die Frage von Jürgen Koppelin, langjähriger Bundestagsabgeordneter und Haushaltsexperte, ab wann das MVZ schwarze Zahlen schreiben würde, blieb Verena Jeske allerdings schuldig. In Bezug auf ausreichend Schulplätze dürfe es keine Denkverbote geben, so ein Teilnehmer der Runde. Dazu gehörten auch Überlegungen, die Grundschule in Weddelbrook zu reaktivieren.

In Bezug auf den Neubau des Feuerwehrgerätehauses, der mit 15 Millionen Euro veranschlagt ist, wurde von verschiedenen Seiten hervorgehoben, dass dieser kein Luxus für die Kameraden der Feuerwehr sei, sondern der gesamten Gesellschaft diene. Allerdings würde der Baubeginn aufgrund eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens zeitlich stark verzögert werden, so Jeske. Die Ausschreibung ist aufgrund von rund zwei Dritteln der Kosten als Zuschuss vorgeschrieben.
Angeregt wurde, neben der praktischen Hilfe, künftig zusammen mit Bad Bramstedts polnischer Partnerstadt Drawsko Pomorski, eine Partnerschaft mit einer Ortschaft in der Ukraine anzustreben. In Anbetracht der finanziellen Situation der Stadt solle auch über Einsparungspotentiale nachgedacht werden, so Jürgen Koppelin.
Als Herzensprojekt für die Zukunft hofft Arnold Helmcke, dass wieder ein Jugendausschuss gebildet werden kann und der Seniorenbeirat wieder einen Vorstand zustande bringt. Die Bürgermeisterin nannte einen Hundeauslaufplatz als ihr Herzensprojekt.
Jan-Uwe Schadendorf wünscht sich, dass Bad Bramstedt sich auf den Weg macht, um als junge Stadt für junge Familien attraktiv zu werden.
Um auch künftig  zu gewährleisten, zuverlässig und effizient arbeiten zu können, würde die Stadt mit einer privaten Universität einen auf die Infrastruktur der Stadt zugeschnittenen Krisenplan für die unterschiedlichsten Szenarien erarbeiten. „So können wir alle in unruhigen Zeiten beruhigter in die Zukunft schauen“, zeigte  sich die Bürgermeisterin in ihrer Begrüßungsrede optimistisch.

Als Beispiel für strukturelle Probleme der Stadt nannte Jeske eine Reihe Projekte, die alle gleichzeitig bewältigt werden müssen, trotz der Krisen wie Corona, der Krieg in der Ukraine und die dadurch bedingte Energiekrise und Materialverknappung und des Fachkräftemangels. Zu den Projekten zählt der Bau der neuen Feuerwache, einer neuen Kita, der Bau eines Gesundheitszentrums und die Erweiterung des Medizinischen Versorgungszentrums sowie die baulichen Erweiterungen an sieben Schulen.
Die Bürgermeisterin warb um Verständnis dafür, dass bedingt durch die Krisen vieles mehr Zeit in Anspruch nimmt und mehr finanzielle Mittel bindet.

Um alle Aufgaben zu bewältigen, passe sich die Verwaltung durch Neustrukturierung und -organisation den Herausforderungen an. Dazu zähle auch eine komplett neu gedachte IT in der Verwaltung, mit der auch für die immer stärker werdenden Bedrohungen durch Hackerangriffe zum Schutz der Bürgerdaten, der steigenden Kosten und dem Fachkräftemangel eine Antwort gefunden werden kann.
Um als Bildungsstandort wettbewerbsfähig zu bleiben, werde viel Zeit, Geld und auch Fördermittel aufgewandt. So werde auch die digitale
Infrastruktur in den Schulen auf den Weg gebracht, erklärte Jeske.

Verena Jeske ging auch noch auf die Haushaltssituation der Stadt ein, die ein Haushaltsvolumen von 43 Millionen Euro hat. Demgegenüber stehen Einnahmen von 39 Millionen Euro und somit ein Fehlbetrag von drei Millionen Euro. Im kommenden Jahr sei ein Defizit von fünf Millionen Euro prognostiziert, so Jeske weiter. Bei anhaltender Entwicklung sei davon auszugehen, dass im Haushaltsjahr 2025 die Rücklagen der Stadt aufgebraucht seien. „Unsere Gesamtverschuldung liegt in diesem Jahr bei 60 Millionen Euro, was eine Verdoppelung seit dem Jahr 2019 bedeutet“, wies die Bürgermeisterin auf die prekäre finanzielle Situation der Stadt hin. Sie unterstrich in diesem Zusammenhang, dass es sich allerdings um keine Konsumschulden handele, sondern in die Infrastruktur der Stadt und damit in den Wert Bad Bramstedts investiert werde.
Die Einnahmenseite auch über die Einkommensteueranteile zu erhöhen, kann laut Jeske nur über steigende Einwohnerzahlen erfolgen. Für diese müsse aber adäquater Wohnraum, der derzeit fehle, geschaffen werden, so Jeske. „Dies wird im dritten Bauabschnitt der Bimöhler Straße erfolgen“, nannte Jeske eine Teillösung. Ein weit größeres Gebiet stelle der Bereich südlich der Segeberger Straße dar, nannte sie eine weitere Möglichkeit der Wohnraumerweiterung. „Hierfür will der Investor deshalb gemeinsam mit Ihnen, mit uns allen auf einem aktuell noch weißen Blatt Papier bis zum Frühjahr die Flächen beplanen“, sprach Jeske das umstrittene Wohnquartier Auenland der Deutschen Habitat an.
Als Lichtblicke nannte die Bürgermeisterin die Sanierung des vorhandenen Gebäudes des Jugendzentrums und den Bau des Jugendcafés sowie die Fertigstellung der Schäferbergsportanlage.

Als Grundpfeiler einer funktionierenden Gesellschaft sieht die Bürgermeisterin die Bildung. Damit diese bestmöglich stattfinden könne, setze sich die Stadt dafür bei Kitas, Schulen, in der Volkshochschule, aber auch bei Vereinen, die ebenfalls einen Bildungsauftrag haben, ein.
Im Rückblick zeigte sich Verena Jeske noch einmal überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Bürger bei den Hilfsmaßnahmen für die Ukraine, bei der mehrere Lastwagen mit Hilfsgütern und 50.000 Euro zusammengekommen waren.
Musik vom Feinsten: Das Trio Vagabund mit Klezmer Musik und der Gesang der Theatermanagerin Simone Voicu-Pohl, begleitet von Pianist James Meronchik, mit Stücken aus den Musicals „Cabaret“ und „Die Schöne und das Biest“ boten Top-Musik und lockerten den Empfang musikalisch auf. Und nicht zuletzt wurde den Sternsingern, darunter vier junge Damen aus der Ukraine, die Gelegenheit gegeben, nach ihrem Auftritt Gelder für benachteiligte Kinder dieser Welt zu sammeln.

Weitere Fotos in unserer Bildergalerie unter www.ihranzeiger.de

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