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06.10.22 –
Wir sehen ganz allgemein die Kommunen in Verantwortung für die Schaffung neuen Wohnraums. In Deutschland, in Schleswig-Holstein und in Bad Bramstedt herrscht nämlich tatsächlich Wohnungsknappheit. Die „ökologischen Kosten“ durch das neue Baugebiet, zum Beispiel durch Flächenverbrauch, Versiegelung etc. sind uns durchaus bewusst. Das Projekt ist für uns nur dann tragbar, wenn eine ganze Reihe von Bedingungen erfüllt werden.
Hierzu zählen z.B.:
Ein hoher Anteil von sozialem Wohnungsbau (ca. 30%, damit z.B. auch der Lehrling eine Wohnung findet, aber auch Familien mit entsprechend niedrigerem Einkommen)
Die Energieversorgung des Quartiers inkl. Wärmeversorgung muss CO2-neutral und fossilfrei erfolgen
Versickerung des Niederschlagwassers auf dem Gelände
Zu Thema „Bauen mit Investor“:
Die Deutsche Habitat ist ein Unternehmen und hat damit selbstverständlich das Ziel Gewinne zu erwirtschaften. Gewinne sind in einer Marktwirtschaft der Treiber für Investitionen, dies können und wollen wir nicht verhindern. Bei allen Bauprojekten die die Stadt angehen wird (neue Feuerwehr, Schulerweiterungen etc.) wird es Projektpartner geben, die Gewinne erzielen.
Aber: Der Investor kann in dem Projekt keinesfalls nach Gutdünken bauen.
Der B-Plan legt Art und Maß der Bebauung fest. Darüber hinaus wird die Stadt mit dem Investor einen Durchführungsvertrag und einen Städtebaulichen Vertrag schließen. In diesen Verträgen werden sehr kleinteilig Bedingungen an das Projekt festgehalten, z. B. Kostenübertragungen für verkehrliche Anbindungen, die Schaffung von Kindergarten- und Schulplätzen. Unsere Fraktion wird diesen Verträgen nur dann zustimmen, wenn wir unsere Bedingungen dort wiederfinden.
Aktuell laufen Abstimmungen zwischen allen vier Fraktionen der Stadt, in welchen die Vertragsbedingungen zusammengetragen werden.
Dass ein Investor Flächen kauft und bebaut ist in Bad Bramstedt nichts neues. Aktuell realisiert die LEG Entwicklung GmbH südlich der Bimöhler Straße einen Bauabschnitt von Ein- und Mehrfamilienhäusern inklusive dem Bau der neuen KiTa „Moorstücken“ auf einem knapp 15 ha großen Areal. Hier wird gegenüber dem Projekt „Auenland Quartier“ noch ein relativ hoher Anteil an Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften realisiert.
Das Verfahren im Projekt „Auenland Quartier“ unterscheidet sich kaum von diesem Projekt.
Zu Thema „Bauen für Privilegierte“:
Wenn wir uns die bauliche Entwicklung von Bad Bramstedt in den letzten 20 Jahren ansehen wurde hier überwiegen für „Privilegierte“ gebaut, durch eine absolute Überlast von Einfamilienhäusern mit sehr hohem Flächenverbrauch pro Kopf. Maßnahmen wie Gründächer oder PV-Anlagen auf Hausdächern sind in diesen Gebieten eine absolute Ausnahme. Die Bezahlbarkeit dieser Gebäude ist nicht nur aufgrund der hohen Anschaffungskosten, sondern auch durch die absehbar steigenden Energiekosten problematisch gerade für geringe oder mittlere Einkommen.
Diese Entwicklung wird im Auenland Quartier so durch vertragliche Regelung gebremst. Es wird aufgrund sozialen Wohnungsbaus und auch durch die energetisch günstigen Bauformen dauerhaft bezahlbarer Wohnraum entstehen.
Daher halte wird den Vorwurf, dass das Projekt „Auenland Quartier“ Wohnen für privilegierte fördert schlichtweg für falsch, auch wenn dies oft und gerne behauptet wird.
Zu den aktuellen Entwicklungen:
Die aktuellen Änderungen im Projekt sind keine „kleinen formale Änderungen“, sondern eine Reduzierung um 30 % der geplanten Fläche. Die geplante Fläche ist nun kleiner als im Projekt der LEG südlich der Bimöhler Straße, trotzdem werden mehr Wohneinheiten entstehen. Umgesetzt werden nun vornehmlich Häuser mit gereihtem Wohnen und Mehrfamilienhäuser, der Bau von Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften wird deutlich eingeschränkt. Damit wird der Flächenverbrauch pro Einwohner weiter reduziert.
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