
19.12.25 –
12 Millionen Euro Fehlbetrag. Das ist keine abstrakte Zahl aus einer Excel-Tabelle. Das sind 12 Millionen Euro, die fehlen, um:
12 Millionen – das ist das Damoklesschwert, das über diesem Haushalt hängt. Und es zwingt uns zu einer bitteren Erkenntnis: Wir können nicht mehr verteilen, was wir nicht erwirtschaften.“
„Dabei haben wir in den letzten Jahren vieles richtig gemacht!
Aber: Während wir hier vor Ort gestalten wollten, haben Bund und Land uns immer mehr Aufgaben aufgebürdet – ohne das nötige Geld. Aber auch wir haben auf allen Ebenen unnötige Geschenke verteilt. Die Abschaffung der Ausbaubeiträge? Ein Klientelgeschenk, das nun die Mieter über höhere Grundsteuern zahlen. Die Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie? Ein Steuergeschenk, das den Kommunen durch geringere Zuweisungen wieder abgezogen wird.
Das System ist krank – und wir sind die, die die Rechnung präsentiert bekommen.“
„Kolleginnen und Kollegen, wir sind nicht pleite. Wir werden ausgehungert.
Das ist, als würde man einem Restaurantgast immer neue Gerichte auf den Tisch stellen – und dann die Rechnung präsentieren, ohne zu fragen, ob er sie bezahlen kann.
Und das Schlimmste? Die Kommunalaufsicht gibt uns jetzt einen Maßnahmenkatalog von A wie ‚Abgaben erhöhen‘ bis Z wie ‚Zweitwohnungssteuer‘. Als ob wir nicht längst jeden Cent umdrehen würden!“
„Ja, wir müssen sparen. Aber wir dürfen nicht die falschen Einschnitte machen!
Doch eines ist klar: Die Zeit der Vollkaskomentalität ist vorbei. Wir werden schmerzhafte Entscheidungen treffen müssen. Aber sie müssen gerecht sein:
„Dieser Haushalt ist nicht nur eine Zahlenkolonne. Er ist ein politischer Lackmustest.
Denn wenn wir hier nicht mehr gestalten können – wer dann? Die, die nur spalten wollen? Die, die einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen?
Nein. Wir haben die Verantwortung vor Ort. Wir müssen den Laden am Laufen halten – trotz leerer Kassen. Und wir müssen laut werden: Bund und Land, übernehmt endlich Verantwortung!“
„2026 werden wir uns interfraktionell – wie angekündigt von mir im Finanzausschuss – zusammensetzen und fragen:
Das wird nicht einfach. Aber es ist machbar. Denn eines haben wir in dieser Stadt immer gekonnt: Zusammenhalten. Auch in schwierigen Zeiten.
Lassen Sie uns diesen Haushalt nicht als Niederlage sehen, sondern als Weckruf. Als Chance, zu sagen: So nicht! Wir wollen gestalten, nicht nur verwalten. Wir wollen eine Stadt, in der alle Platz haben – ob jung oder alt, behindert, arm oder reich, mit oder ohne Migrationshintergrund.
Dafür lohnt es sich zu kämpfen. Packen wir es an.
Ich wünsche Ihnen frohe, besinnliche Weihnachtstage – und ein neues Jahr, in dem wir gemeinsam stärker sind als die Krisen. Danke.“
Dr. Gilbert Sieckmann-Joucken
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