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23.07.22 –
20.07.2022
Die zunehmende Anzahl an Hitzetagen ist eine Bedrohung für uns Menschen und die Natur. Nicht jede Naturkatastrophe ist eine unmittelbare Folge der Erderhitzung, Starkregen, heiße Sommer, Waldbrände und Sturmfluten hat es schon immer gegeben – aber die Heftigkeit, Summe und die schnelle Abfolge der Extremwetterereignisse sind ein untrüglicher Indikator dafür, dass die Klimakrise da ist.
Einer aktuellen Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zufolge geht das bereits jetzt richtig ins Geld: Für 2021 werden die Schäden durch Extremwetter in Deutschland mit 80 Milliarden Euro angegeben.
Die Extremhitze unterstreicht die Dringlichkeit und Notwendigkeit konsequenten Klimaschutzes. Hitzewellen machen das Leben im Sommer insbesondere in den Städten zunehmend schwer erträglich. Global ist die Temperatur bereits um über 1 Grad gestiegen - aber was wir heute schon erleben, wäre bei einer ungebremsten Klimakrise nur der Anfang. In der Klimakrise gibt es kein „neues Normal“, nur immer weitere Eskalation. Darum hat die Ampelkoalition in einem ersten Schritt ein großes Energiegesetzespaket beschlossen, mit dem eine Ausbauoffensive der erneuerbaren Energien gestartet wird. Das ist ein historisches Aufbruchssignal für den Klimaschutz.
Zugleich ist klar, dass wir Menschen die globale Erhitzung bereits in Gang gesetzt haben, hinter diesen physikalischen Prozess gibt es kein zurück. Deshalb ist neben konsequentem Klimaschutz die Vorsorge vor den neuen Klimarisiken eine zentrale Aufgabe auf allen Ebenen.
Klimavorsorge heißt: Wir müssen vorbereitet sein und unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft so umgestalten, dass wir und die Natur höhere Temperaturen, Dürreperioden und Stürme besser aushalten. Je besser wir vorbereitet sind, desto geringer werden auch die Kosten sein, die wir als Gesellschaft für Ernteausfälle, kaputte Wälder, sinkende Pegelstände in Gewässern und Schäden durch Starkregen und Stürme aufbringen werden müssen.
Innenstädte heizen sich um bis zu zehn Grad mehr auf als das Umland. Besonders gefährdet durch Hitzewellen sind ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder, Menschen mit Behinderungen sowie chronisch kranke Menschen. Allein 2018 sind nach einer im Fachjournal Lancet veröffentlichten internationalen Studie über 20.000 Menschen in Deutschland an Hitze gestorben.
Beschäftigte waren an knapp 80.000 Arbeitstagen hitzebedingt arbeitsunfähig – eine Vervierfachung innerhalb von nur zehn Jahren. Zudem setzt die Klimakrise unsere sichere Versorgung mit Trinkwasser unter Druck. Auch bei Einhaltung der Klimaziele und Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad werden wir mit den katastrophalen Folgen der Erhitzung leben müssen. Das Bundesumweltministerium hat dazu bereits im Frühjahr mit dem Sofortprogramm Klimaanpassung Maßnahmen auf den Weg gebracht.
Nun gilt es, unsere Natur so zu schützen, dass sie uns auch in der Klimakrise Lebensgrundlage sein kann. Dazu zählen die großen Maßnahmen wie der Umbau unserer Energieversorung ebenso wie die kleinen - bei anhaltender Dürre werden schon gesunde, schattenspendende Bäume und wasserreiche Flüsse für uns alle immer wertvoller.
Gerade die letzten beiden Punkte werden wir stark machen bei der Umsetzung des bundesweiten Programms natürlicher Klimaschutz, das Maßnahmen wie Moor- und Auenrenaturierung und den Umbau zu naturnahen Wäldern unterstützt, die zugleich dem Klimaschutz, der Biodiversität und der Klimavorsorge dienen.
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